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Weltladen präsentiert sich in der Wehrheimer Mitte und sensibilisiert für fairen Handel
Wehrheim ist seit fast einem Jahr FairTradeKommune, und das muss Folgen haben, nicht nur, weil alle zwei Jahre eine neue Zertifizierung ansteht. Die Gemeindeverwaltung geht mit gutem Beispiel voran, kauft fair gehandelten Kaffee, aber die Auswirkungen sollten noch weiter reichen. Fairtrade Deutschland regt Kommunen an, in allen Bereichen, die sie zu verantworten haben, auf ökofaire Beschaffung zu achten, Produkte und Dienstleistungen einzukaufen, die unter menschenwürdigen und ökologisch- sowie sozialverträglichen Arbeitsbedingungen hergestellt sind. Es soll nicht mehr immer nur der den Zuschlag bekommen, dessen Produkte am billigsten sind. Fairtrade Deutschland betont, dass kleinere Kommune gute Möglichkeiten haben, darauf zu achten.
Eine faire Kommune hat aber noch eine weitere Verantwortung: Ihre Bürger über den fairen Handel, wie er funktioniert und wie er den Menschen im Globalen Süden hilft, zu informieren. Sie soll Multiplikator des fairen Gedankens und Vorbild sein, Veranstaltungen dazu organisieren, und mit gutem Beispiel vorangehen. Fair gehandelte Produkte sehen nur auf den ersten Blick teuer aus, alle Folgen der „Geiz-ist-geil-Mentalität“ bedacht, kommt am Ende ein Plus heraus.
Frühere Werbeleute wussten es besser, die sagten: „Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben.“ Die Zigarettenmarke, für die der Satz warb, gibt es schon lange nicht mehr, aber der faire Handel punktet mit Zuwachsraten, immer mehr Menschen kennen die weltweiten Zusammenhänge und handeln danach.
Fairer Handel…
- schafft Marktzugang für benachteiligte Produzenten und Produzentinnen
- unterhält langfristige, transparente und partnerschaftliche Handelsbeziehungen und schließt unfairen Zwischenhandel aus
- zahlt Produzenten und Produzentinnen faire Preise, die ihre Produktions- und Lebenshaltungskosten decken, und leistet auf Wunsch Vorfinanzierung
- stärkt die Position und sichert die Rechte von Arbeiterinnen und Arbeitern, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sowie ihrer Organisationen im Süden
- trägt zur Qualifizierung von Produzenten und Produzentinnen und Handelspartnern im Süden bei
- gewährleistet bei der Produktion menschenwürdige Arbeitsbedingungen und -schutz.
- sichert die Rechte von Kindern und fördert die Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen
- fördert den Umwelt- und Klimaschutz, z.B. in Form der Umstellung auf biologische Landwirtschaft
- leistet Bildungs- und politische Kampagnenarbeit, um die Regeln des Welthandels gerechter zu gestalten
- stellt durch Überprüfungsmechanismen sicher, dass diese Kriterien eingehalten werden
Bekämpft Fluchtursachen:
In Zeiten des Klimawandels mit Dürre und Überschwemmungen, unter denen Menschen im Globalen Süden am stärksten leiden, ist fairer Handel umso wichtiger. Wem die Lebensgrundlage genommen ist, denkt über Flucht nach, und so bekämpft fairer Handel auch Fluchtursachen. Menschen, die von ihrem Einkommen leben können, verlassen ihre Heimat nicht, es sei denn bei Krieg und Lebensbedrohung.
Text von Gerrit Mai, Mitglied der Steuerungsgruppe

© Weltladen Wehrheim
Vielen Dank für die zahlreichen Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern am Donnerstag, 06.03.2025 und die Sensibilisierung für das Thema Fairtrade.